Manfred Haferburg / 15.01.2023 / 13:00 / Foto: Pixabay / 86 / Seite ausdrucken

Grüner Absturz am Tagebau?

Das Schicksal kann sehr gehässig sein. Neubauer gegen Neubaur – das ist geradezu symbolisch, weil beide Frauen vorgeben, Grüne zu sein. Grüne gegen Grüne. Gläubige Grüne gegen mächtige Grüne. Verirrte Grüne gegen etablierte Grüne. Der militante Arm der Grünen gegen die Regierungsgrünen.

Im Weiler Lützerath geht es um Kohle und um Kohle. Den gläubigen Grünen geht es um Kohle, die nicht verbrannt werden darf. Den mächtigen Grünen geht es um Kohle, die monatlich auf ihrem Konto landet. Keinem von beiden geht es um Deutschland.

Luisa Neubauer ist das hübsche Gesicht der verirrten Grünen. Verwöhnte Wohlstandskinder, die nicht begreifen können, dass es möglich ist, dass man ihnen ihren Willen verweigert, sogar wenn sie mit dem Fuß aufstampfen oder sich kreischend auf den Boden werfen. Dann werden sie zunehmend aggressiv.

In Lützerath kämpft das Gesicht der Verirrten gegen ihren Bedeutungsverlust. Wir wollen ihnen gleichwohl zugestehen, auch für ihre tiefsten Überzeugungen zu kämpfen. Überzeugungen, die den Klimakindern von den Machtgrünen seit ihrer frühesten Kindheit eingetrichtert wurden. Aber sie werden nicht mehr gebraucht, sie stehen eher im Wege. Sie nerven. Da bekommt man schon mal einen Polizeiknüppel zu spüren, losgeschickt von einem grünen Polizeichef. 

Mona Neubaur ist die grüne Superministerin für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie des Landes Nordrhein-Westfahlen. Ihr Gehalt beträgt ca. 15.000 Euro. Für diese Kohle muss sie das Abbaggern der Braunkohle im Tagebau bei Lützerath durchsetzen, vielleicht gegen ihre Überzeugung. Aber die Grünen wissen, dass Wind und Sonne Deutschland nicht mit sicherem Strom versorgen können. Sie wissen auch, dass ein verheerender Blackout die Regierung hinwegfegen würde. 

Die Kernkraftwerke weiterlaufen zu lassen, würde mächtige Alt-Grüne gegen sie aufbringen, die Partei zerreißen. Dann wäre die schöne monatliche Kohle auch weg. Also lieber den Klimakids eins auf die Mütze geben. In Lützerath kämpfen die Machtgrünen um ihre Pfründen: weiche Ministersessel, dicke Staatskarossen, fette Gehälter und auf sie gerichtete Kameras und Mikrofone.

Die Verwirrung bei den grünen Redakteuren

Die Medien, sonst fest an der Seite der Grünen, sind verwirrt. Wie jetzt – Neubauer gegen Neubaur? Und dann kommt auch noch die Heilige Greta, die beim Anblick des Tagebaus eine Vision von Mordor heimsucht. Und sie kritisiert die Machtgrünen, die mit schuld daran sind, dass Deutschland einer der größten Umweltverschmutzer weltweit sei. Die grünen Demonstranten tragen derweil Transparente: „Habeck und Neubaur = Rücktritt“. Da gucken die Medien verschämt woanders hin. Greta vergisst auch nicht, die „Polizeigewalt“ anzuprangern: „Es ist empörend, wie die Polizeigewalt ist“. Und die Medien freuen sich wieder.

Da wären wir auch schon bei den größten Leidtragenden der innergrünen Polit-Schizophrenie – den bedauernswerten Polizisten. Auf ihrem Rücken spielt sich die ganze deutsche Staats-Tragödie ab. Sie müssen es aushalten, beschimpft, verunglimpft und tätlich angegriffen zu werden. Dabei müssen sie mit größter Vorsicht mit den Chaoten umgehen – nicht auszudenken, wenn einem der Klimajünger ein Haar gekrümmt oder gar jemand ernsthaft verletzt würde, egal, wie irrsinnig er sich vorher in Gefahr gebracht hat. Auf Rückendeckung dürfen die Polizisten im Fall des Falles nicht hoffen, höchstens auf ein paar markige Sprüche ihres grünen Polizeipräsidenten Weinspach. Aber nur, solange nichts Ernsthaftes passiert.

Wie bekloppt muss man sein, um solche Aktionen zu machen. Einige „Aktivisti“ haben seitlich Löcher in ein Blechfass geschnitten, ihre Arme hineingesteckt und das Fass mit flüssigem Beton und Eisenarmierung gefüllt und abbinden lassen. Die Polizei musste mit Presslufthämmern und Trennjägern den Eisenbeton aufstemmen, ohne die Idioten zu verletzen. Ein „Pinky“ und ein „Brain“ haben sich in ungesicherten und unbelüfteten metertiefen Erdhöhlen verschanzt und wurden vorsorglich erst mal vom THW mit Luft versorgt. „Brain“ sollte seinen selbstgegebenen Namen noch mal ernsthaft überdenken, wenn er könnte. Eine größere Gruppe Demonstranten drang bis zur unmittelbaren Tagebaukante vor, riskierend, dass die aufgeweichte und ungesicherte Kante in einem Erdrutsch abbricht und sie unter sich begräbt. 

Es ist nur eine Frage der Zeit, bis bei diesem Irrsinn jemand zu Tode kommt. Dann Gnade Gott den beteiligten Polizisten – die Pressemeute würde sich gemeinsam mit den Politikern auf sie stürzen und sie zerreißen. 

Als weitere Leidtragende dieses Wahnsinns dürfen wir aber die braven Bürger und Steuerzahler nicht vergessen. Nicht nur, dass sie den ganzen Unfug bezahlen müssen, ihnen wird auch noch die sichere Energieversorgung genommen und ungefragt ein Stromsozialismus übergestülpt. Wie lange das noch gut geht? Die Antwort weiß ganz allein der Wind, der gehört zum Schicksal. Und liebe Grüne, das Schicksal kann sehr gehässig sein.

Foto: Pixabay

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Leserpost

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Stephan Bender / 15.01.2023

“Das Schicksal kann sehr gehässig sein.”—- Das ist eine Erfindung der Popliteratur: Zwar können Personen gehässig sein, das Schicksal dagegen nicht. Ein nicht gehässiges Schicksal ist es zum Beispiel, als Grüner seinen Idealismus von fremden Personen fernsteuern zu lassen, ohne es selbst zu bemerken. (siehe auch Wikipedia -> “Gaslighting”).

giesemann gerhard / 15.01.2023

Polizisten sind Beamte des mittleren Dienstes. Von denen etwas zu erwarten ist wie Waldfrevel. Oder Wildern.

F. Michael / 15.01.2023

Die Polizei ist nicht zu bedauern, bei den Corona-Maßnahmen-Demoteilnehmern konnten sie ihrer Gewalt freien lauf lassen und jetzt soll man Mitleid haben, nein danke. Die brauchen das, wer sich so vor den Karren spannen lässt selbst schuld, keiner will mehr die Wahrheit sagen.

Leo Hohensee / 15.01.2023

@giesemann gerhard Hallo Herr Giesemann, ich machs kurz sicher ist gleich “Einsendeschluss”. Vielen Dank schon mal für Ihre Mühe. Den Link probiere ich morgen. Die Prämie ist jetzt eine Frage der Organisation. @Ostrovsky - Hallo Anatol (kleiner Scherz) hallo Herr Ostrovsky auch Ihnen in aller Kürze , danke für Ihre Mühe. Dem Youtube-Hinweis gehe ich morgen nach. Jetzt - gute Nacht zusammen

Wolfgang Richter / 15.01.2023

Netter kann man den Niedergang des Landes in der hier gelebten Schizophrenie nicht beschreiben. Mir persönlich inzwischen ziemlich wurscht, zumal mich ja keiner fragt, ob ich zB. ein paar Deppen mit einbetonierten Armen in einem Ölfaß nicht ihren kindlichen Willen lassen würde. Und wer von der Kante einer Steilwand mal in das Loch darunter gucken möchte, den haben die “Erzieher” offenbar bis dahin erfolgreich vor der kindlichen Erfahrung mit der heißen Herdplatte bewahrt. Mancher darf halt dann später lernen. so funktioniert die Evolution, egal ob im Tunnel oder auch auf der Straße, wo man auf den Tag warten kann, daß ein “Klebekid” von einem Vierrad platt gefahren wird.

Sam Lowry / 15.01.2023

Das Einzige, was mir inneren Frieden verschafft: Auch die Grünen werden einen Blackout haben und in die Atompilze schauen… lass sie machen.

A. Ostrovsky / 15.01.2023

@Peter Wachter : Was meinen Sie mit “vom Fach”? Da erzählt jeder etwas anderes. Der VDE ist überhaupt nicht zuständig. Die Bundesnetzagentur hat völlig andere Verlautbarungen verbreitet. Wichtigtuerische Steuerbürus erklären die Neuerungen seit September 2022 so, dass eine Registrierung als UNTERNEHMER und die Umsatzsteuervoranmeldung nach wie vor nötig ist. Die Kleinigkeit mit dem kostenlos ausgetauschten Zähler nach Meldung beim Messtellenbetreiber bedeutet, dass Einspeisung und Bezug nicht gegeneinander verrechnet wird und dass bei Anlagen, die vornehmlich zum Eigenverbrauch bestimmt sind, aber eben keine Inselanlagen sind, für die Einspeisung 8,7 Cent pro kWh vergütet werden, aber für den Bezug aus dem Netz inzwischen um die 50 Cent pro kWh. Sie erzählen nur weitere unbewiesene Geschichten, jeder erzählt irgendwas. Bitte nennen Sie eine Verordnung oder ein Gesetz, sowie das Datum der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt, nicht irgendwelche VDE-Vorschriften. Es sind zu viele Fake-News unterwegs und niemand istwirklich verantwortlich für seine Geschichten. Meinen Sie, irgendwer lässt sich darauf ein, dass er für Energiebezug 50 Cent bezahlt, aber für die Einspeisung dann nur 8 Cent gegengerechnet bekommt? Das ist doch absurd! Und morgen ist es schon wieder anders!

Joerg Machan / 15.01.2023

Müssen wir Steuerzahler eigentlich den Einsatz der Polizei in dieser Einbetonierungsaktion bezahlen? Wenn ich mein Auto vor die Wand fahre, muss ich doch auch für die Kosten aufkommen (oder eine entsprechende Versicherung haben). Wäre das auch nicht eher eine Aufgabe für den THW? Welche Dienstvorschrift der Polizei wird denn in diesem Fall angewendet?

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